Bundesamt für Naturschutz BfN

Hauptbereichsmenü



Lexikon

Laubfrosch

Als Froschkönig wurde der Laubfrosch weltbekannt - aber ein Königreich hat er nicht. Im Gegenteil: Viele Laubfrösche sind heimatlos geworden. Erfahre hier, warum.

Ein Königreich für den Froschkönig

Der Europäische Laubfrosch ist unser bekanntester und beliebtester Frosch. Doch viele Laubfrösche sind heimatlos geworden, weil sie keine Tümpel finden, in denen ihr Nachwuchs heranwachsen kann.

Glücksfrosch im Unglück

Laubfrösche verbringen die meiste Zeit ihres Lebens kletternd. Am liebsten haben sie Schilfgürtel, dicht bewachsene Uferzonen und Auwälder. Im Frühjahr aber machen sie sich auf den Weg zum nächsten Kleingewässer - wobei sie nicht besonders gut zu Fuß sind. Anders als Erdkröten mögen Laubfrösche keine langen Wanderungen, sondern haben ihren Laichplatz gerne schön in der  Nähe. Außerdem sollte der Tümpel in der Sonne liegen, eine dichte Krautschicht enthalten und es dürfen keine Fische darin herumschwimmen. Denn die haben Laubfrosch-Eier zum Fressen gern. Laubfrösche, die Nachwuchs bekommen wollen, haben keine leichte Aufgabe!

Warum hat der Laubfrosch es schwer?

Viele Jahre lang wurden bei uns Moore und Sümpfe trockengelegt und kleine Tümpel auf Wiesen oder Feldern mit Erde gefüllt. Zusätzlich wurden die Äcker immer größer und Hecken und Gebüsche dazwischen wurden abgeholzt. Auch Bäche und Flüsse wurden begradigt, so dass Altarme, Auwälder und Feuchtwiesen austrockneten. Der Laubfrosch fand keine Verstecke mehr und keinen Platz für seinen Nachwuchs. Deshalb sind Laubfrösche bei uns selten geworden.

Hoffnung für den Laubfrosch

Doch es gibt auch gute Nachrichten: In verschiedenen Regionen in Deutschland haben sich die Laubfrösche wieder erholt, weil neue Tümpel angelegt wurden und Flüsse wieder in ihrem natürlichen Bett fließen dürfen. Dadurch entstehen wieder Nebenarme und überschwemmte Auwälder. Ein wichtiger Lebensraum für den Laubfrosch ist das Grüne Band, ein Streifen Natur, der sich entlang der Staatsgrenzen von Nord nach Süd durch ganz Europa zieht. Hier gibt es noch Sümpfe, kleine Bäche und Feuchtwiesen.

Lies hier mehr über das Grüne Band.

zurück

Zum Anhören

Steckbrief Europäischer Laubfrosch

Familie:
Laubfrösche

Verbreitung:
Mittel- und Südost-Europa

Lebensraum:
Zur Laichzeit Tümpel und andere Kleingewässer ohne Fische, sonst Feuchtwiesen, kleine Wälder

Größe:
3 bis 5 cm.

Nahrung:
Insekten, Spinnen, kleine Nacktschnecken

Nachwuchs:
Laichballen aus 50 bis 100 Eiern im April und Mai

Feinde:
Fische, Wasserinsekten, später Graureiher, Weißstorch und viele andere Vogelarten.

Wissenschaftlicher Name:
Hyla arborea

Weiterlesen

Lies hier alles über Amphibien:

Kröte, Frosch und Molch

Und hier erfährst du mehr über das Grüne Band:

Zum Grünen Band