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Lexikon

Nationalpark Bayerischer Wald

Erlebe den ältesten Nationalpark Deutschlands: Der Bayerische Wald bildet zusammen mit dem Böhmerwald in Tschechien eines der größten Waldgebiete in Europa. Dort kannst du dich fast wie im Urwald fühlen und viele seltene Pflanzen und Tiere entdecken.

Der Nationalpark Bayerischer Wald wurde 1970 gegründet. Seit vielen Jahren wird im größten Teil des Nationalparks nicht mehr in die Natur eingegriffen - also kein Baum mehr gefällt und keiner mehr gepflanzt. Viele Menschen, die in der Nähe des Nationalparks leben, fanden das anfangs überhaupt nicht gut, denn die Fichten im Nationalpark werden seit langem von Borkenkäfern befallen und sterben ab. Seit sie nicht mehr gefällt werden, stehen in einigen Gebieten des Nationalparks nur noch Fichten-Gerippe. Zugegeben, das sieht nicht schön aus. Aber nach und nach hilft der Wald sich selbst. Überall dort, wo die toten Fichten Licht auf den Waldboden lassen, sprießen neue Bäumchen und da, wo die Bedingungen es zulassen, wird aus dem ehemaligen Nadelwald ein Mischwald. Der Bayerische Wald verändert gerade sein Gesicht - und dabei kannst du zugucken.

Spannende Forschungsgebiete

Auch für die Forschung sind solche Naturwälder spannende Gebiete. Hier können Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchen, wie der Wald in Deutschland früher eigentlich aussah - bevor der Mensch anfing, Bäume zu fällen und zu pflanzen - also Forstwirtschaft zu betreiben. In einem gewachsenen Naturwald gibt es alte und junge, tote und lebendige Bäume und viele verschiedene Lebensräume. Das ist auch für die Tierwelt gut: Fast 4000 verschiedene Tierarten sind im Nationalpark bisher entdeckt worden.

Fällen und pflanzen oder abwarten?

Besonders spannend - und dazu noch hoch aktuell - ist die Forschung am Borkenkäfer. Bestimmt hast du mitbekommen, dass dieser kleine lästige Kerl überall in Deutschland die Fichten sterben lässt. Nach den heißen Sommern 2018 und 2019 waren die Bäume sehr schwach und eine leichte Beute für den gefräßigen Käfer. Nun wird viel darüber gestritten, wie man den Wäldern am besten helfen kann: Alle toten Bäume fällen und neue Bäumchen pflanzen oder einfach abwarten, was der Wald von selbst macht. Im Bayerischen Wald kann man jetzt schon sehen, wie die Diskussion eigentlich ausgehen müsste. Nämlich einfach abwarten und nicht zu viel eingreifen. Am Ende weiß die Natur ganz gut, was sie tut.

Urlaub im Bayerischen Wald

Den Nationalpark Bayerischer Wald kannst du zu jeder Jahreszeit besuchen - im Winter, wenn der Schnee meterhoch liegt oder im Sommer, wenn die Wiesen mit bunten Blumen übersät sind. In zwei Nationalpark-Zentren erfährst du alles über die Tiere und Pflanzen und in zwei Wildgehegen kannst du auch diejenigen Tierarten anschauen, die du in freier Wildbahn wahrscheinlich nicht zu Gesicht kriegen wirst: Luchse und Wölfe gibt es im Nationalpark nämlich auch, aber denen läuft man normalerweise nicht über den Weg.

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