Lexikon
Wie wärmt das Winterfell?
Im Herbst wächst vielen Säugetieren ein Winterfell. Vögel freuen sich jetzt über ihre besonders kuscheligen Daunen. Doch wie wärmen Winferfell und Daunenkleid eigentlich? Was passiert, wenn das Fell nass wird? Und: Müssen die Tiere schwitzen, wenn der Winter nicht kalt genug ist?
Was macht das Winterfell so warm?
Je mehr Luft das Fell einschließt, desto wärmer ist es. Deshalb besteht das Winterfell nicht nur aus den langen Deckhaaren. Darunter wachsen kurze, krause Wollhaare. Zwischen den wolligen Unterhaaren bilden sich besonders viele Luftpolster, die vom Körper erwärmt werden. Beim Federkleid ist es genauso: Direkt auf der Haut wachsen den Vögeln kleine, wuschelige Daunen. Zwischen ihren dünnen Ästchen sammeln die Daunen unzählige kleine Luftpolster.
Extrem dicht: Eisbärenfell
Eisbären-Fell schützt extrem gut, denn die Haare wachsen besonders dicht beieinander, sind sehr lang und die Unterhaare schön gekräuselt. Zusätzlich hat der Eisbär eine schwarze Haut, die das einfallende Sonnenlicht besonders gut aufnimmt und in Wärme umwandelt. Unter der Haut hilft ihm eine dicke Speckschicht. Und sogar ein Bad im eiskalten Wasser macht dem Eisbären nichts aus. Sein Fell ist nämlich voller Fett, so dass das Wasser einfach abperlt.
Wechselt Winterfell die Farbe?
Bei manchen Tieren wechselt das Fell im Herbst und Frühjahr die Farbe: Schneehasen und Polarfüchsen zum Beispiel wachsen im Herbst weiße Deckhaare, die nach und nach das braune Fell überdecken. So sind die Tiere in ihrer schneebedeckten Umgebung nicht nur gut getarnt, sondern auch wärmer angezogen. Im Frühling fallen die weißen Haare wieder aus und das braune Fell kommt wieder zum Vorschein.
... und wenn das Fell zu warm ist?
Wenn Schnee liegt und die Temperaturen um den Gefrierpunkt liegen, ist so ein Winterfell eine tolle Sache. Wehe aber, wenn der Winter zu warm ist. Dann kommen die Tiere in ihrem Winterfell nämlich ganz schön ins Schwitzen.
Aber da müssen sie durch. Denn die Natur hat es so eingerichtet, dass den Tieren das Winterfell wächst, sobald es im Herbst kühler wird - spätere Wärme ist nicht eingeplant. Im winterlichen Überlebenskampf ist es nämlich viel wichtiger, schön warm zu bleiben, als dass man es immer angenehm hat. Die nächsten kalten Tage kommen mit Sicherheit - und dann muss das Winterfell dicht sein.