Lexikon
Wildnis? Find' ich gut!
Die Menschen in Deutschland sind glücklich, wenn sie in der Natur sind. Sie sind der Meinung, dass wir Menschen die Natur schützen müssen. Und: Viele finden, dass es in Deutschland zu wenig Wildnis gibt. All das hat das Bundesamt für Naturschutz in einer großen Umfrage herausgefunden.
Die meisten Deutschen lieben die Natur
Bei der Umfrage zur Natur haben Wissenschaftler und Studenten an mehr als 2000 Haustüren in Deutschland geklingelt und den Erwachsenen eine Unmenge an Fragen gestellt - darüber, wie sie Wildnis finden, was sie selbst für den Naturschutz tun, ob sie Bio-Lebensmittel kaufen und welche Landschaften sie besonders schön finden.
Überraschung!
Die Auswertung der Antworten hat einige Monate gedauert, aber dann haben das Bundesamt für Naturschutz und das Bundesumweltministerium die Ergebnisse veröffentlicht. Auf 89 druckfrischen Seiten kann jeder in der "Studie zum Naturbewusstsein" nachlesen, was die Menschen in Deutschland über Natur denken. Und das erstaunliche Ergebnis lautet: Wir sind ein ganz schön wilder Haufen!
Ein ganz schön wilder Haufen!
Wildnis finden viele Leute gut. Fast die Hälfte aller Deutschen ist sogar der Meinung, dass es in Deutschland mehr Wildnis geben sollte. Die meisten Deutschen sind glücklich, wenn sie in der Natur sind und finden eine Landschaft mit Wiesen, Teichen, Feldern und Wäldern schöner als endlose Äcker.
Luchse sind beliebt, Wölfe nicht
Aber: Allzu wild soll es auch nicht zugehen. Während die meisten Menschen es gut finden, dass Luchs und Wildkatze in Deutschland wieder heimisch sind, sind viele dagegen, dass sich auch der Wolf wieder ausbreitet. Das erklären sich die Forschenden damit, dass die Menschen immer noch Angst vor dem Wolf haben. Aber trotzdem: Fast alle Menschen sind der Meinung, dass der Mensch die Pflicht hat, die Natur zu schützen.
Erstaunliche Ergebnisse
Das hätten die Forschenden nicht gedacht. Sie hätten nicht geglaubt, dass Wildnis und unberührte Natur den Menschen in Deutschland so wichtig sind. Und auch alle anderen waren ziemlich überrascht: Als die Ergebnisse der Umfrage veröffentlicht wurden, da berichteten Fernsehen, Radio, Zeitungen und Internet den ganzen Tag darüber - so erstaunt war Deutschland.
Wozu ist das alles gut?
Warum wollten die Wissenschaftler überhaupt wissen, was die Leute über Natur denken und wem nützt dieses Wissen?
Wegweiser für die Politik
Politiker müssen Entscheidungen treffen, von denen alle Menschen in Deutschland betroffen sind. Deshalb ist es wichtig, dass sie wissen, was die Menschen denken und wollen. Die Studie ist für die Politiker also ein wichtiger Wegweiser, wenn sie Entscheidungen im Umwelt- und Naturschutz treffen müssen. Das können Entscheidungen in ganz unterschiedlichen Bereichen sein: Ob ein neuer Nationalpark geplant wird oder eine neue Autobahn, ob Biobauern mehr Geld vom Staat bekommen sollen oder der Bau von Windrädern im Meer erlaubt wird.
Werbung für Naturschutz
Auch für Naturschützer ist es wichtig zu wissen, was die Leute an der Natur mögen und wie wichtig die Natur für sie ist. Dann ist es nämlich viel leichter, die Menschen für bestimmte Naturschutz-Ideen zu begeistern und zum Mitmachen zu bewegen. Andererseits zeigt die Studie den Naturschützern auch, welche Ideen bei den Menschen nicht so gut ankommen. Jetzt wissen sie zum Beispiel, dass sie den Menschen noch besser erklären müssen, warum sie vor Wölfen keine Angst zu haben brauchen. Mit den richtigen Argumenten können sie die Menschen bestimmt davon überzeugen, dass Wölfe zu einer intakten Natur dazugehören.