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Lexikon

Korallen

Sie sehen aus wie Unterwasser-Blumen, aber in Wirklichkeit sind es Tiere: Die Korallen. Es gibt viele verschiedene Arten und sie leben in allen Meeren der Erde. Aber die Korallen sind bedroht - durch den Klimawandel, die Luftverschmutzung, durch die Netze der Fischindustrie und durch Plastik im Meer.

Südsee und Tiefsee - Korallen leben überall

Bis vor wenigen Jahren hat man geglaubt, dass Korallen nur in den tropischen Gewässern knapp unter der Wasserobefläche vorkommen. Doch seit es wendige, kleine U-Boote gibt, mit denen man Hunderte von Metern tief tauchen kann, wissen wir: Korallen gibt es sogar vor der Küste von Nord-Norwegen. Die Kaltwasser-Korallen sind genau so farbenfroh wie ihre Verwandten in der Südsee. Nur, dass kaum ein Taucher sie zu Gesicht bekommt. Sie leben nämlich nicht im sonnendurchfluteten Flachwasser, sondern in der finsteren Tiefsee - manche von ihnen mehr als 2000 Meter unter der Meeresoberfläche!

Sind Korallen wirklich Tiere?

Korallen sind kleine Meerestiere, die sich nicht fortbewegen können, sondern ihr Leben lang an einer Stelle haften bleiben. Hier leben sie in Kolonien zusammen und filtern Nährstoffe aus dem Meerwasser heraus.

Die bekanntesten Korallen sind die Steinkorallen, denn sie können große Riffe bilden, auf denen sie leben. Im Laufe ihres Lebens scheiden die Steinkorallen Kalk aus, so dass der Berg, auf dem sie haften, immer größer wird. Wenn eine Koralle stirbt, bleibt der Kalk bestehen und wird sofort von neuen Korallen besiedelt. Weil Korallenriffe sehr langsam wachsen, gehen Wissenschaftler davon aus, dass die großen Riffe viele Tausend Jahre alt sind.

Warum sind Korallen so wichtig und wodurch sind sie bedroht?

In Korallenriffen lebt eine Vielzahl von Meereslebewesen. Fische und Schnecken, Krebse und Muscheln leben hier oder kommen zum Jagen ins Riff. Die Korallenriffe sind die Kinderstuben unzähliger Fischarten. Wissenschaftler gehen davon aus, dass ein Viertel aller Fischarten des Meeres in Korallenriffen leben.

Gefahr Klimawandel

Für die Gefährdung der Korallen gibt es verschiedene Ursachen. Eine ist der Klimawandel: Viele Korallenarten in den tropischen Meeren sind von bestimmten Algen abhängig. Diese Algen brauchen jedoch eine gleichbleibende Wassertemperatur. Wenn das Meer zu warm wird, sterben die Algen ab - und mit ihnen auch die Korallen. Durch den Klimawandel ist die Meerestemperatur gestiegen und erreicht immer öfter Werte, die die  Algen nicht vertragen können.

Gefahr Fischerei

Eine weitere Bedrohung ist die Fischerei. Große Schleppnetze werden über den Meeresgrund gezogen und zerstören dabei die Korallenriffe. Dies ist vor allem ein Problem für die Kaltwasserkorallen, die genau in den Tiefen wachsen, in denen am Grund gefischt wird.

Wissenschaftler und Naturschützer setzen sich dafür ein, dass diese Fangmethode verboten wird. Doch die Politiker können sich auf ein Verbot noch nicht einigen, denn davon sind viele verschiedene Länder betroffen. So muss erst einmal ein Kompromiss gefunden werden, mit dem alle Seiten zufrieden sein können.

Gefahr Plastikmüll

Auch der Plastikmüll im Meer bedroht die Korallenriffe. In den Riffen herrscht normalerweise wenig Strömung, so dass der Müll sich sammelt und an den Korallen hängen bleibt. Vor allem in den Korallenriffen in Südost-Asien - vor Malaysia, Indonesien und den Philippinen - schwimmt viel Plastik herum. Es bedroht die Korallen selbst, aber auch alle anderen Riffbewohner.

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Korallen sind keine Mitbringsel!

Weil die Korallen für das Leben im Meer so wichtig sind, sind die meisten Arten geschützt und man darf mit ihnen nur handeln, wenn man sich an strenge Regeln hält. In manchen Urlaubsländern werden Korallen trotz Verbots als Mitbringsel verkauft.

Deshalb aufgepasst:

Wer Korallen mit nach Deutschland bringt und erwischt wird, wird bestraft. Deshalb: Finger weg von den Korallen!

Mehr darüber, wie der Handel mit geschützten Tieren und Pflanzen weltweit geregelt wird, erfährst du hier:

CITES - Artenschutz international