Bundesamt für Naturschutz BfN

Hauptbereichsmenü



Lexikon

Regenwürmer

Hättest du das gewusst? Regenwürmer sind blind, taub und stumm, gehören aber zu den stärksten Tieren der Welt. Unter einem Quadratmeter Wiese leben rund 100 Regenwürmer. Der längste Regenwurm Deutschlands lebt im Schwarzwald und kann einen halben Meter lang werden.

Lauter Rekorde im Regenwurmland

Der Regenwurm gilt als eines der stärksten Tiere der Welt

Wenn der Regenwurm seinen Gang gräbt, dann stößt er mit dem Kopf in eine Lücke im Erdreich. Indem er sich vorwärts schiebt, erweitert er die Lücke und drückt Erde zur Seite. Dabei wendet er Kräfte auf, mit denen er das 60-fache seines Körpergewichts bewegen kann. Im Verhältnis zu seiner Größe gehört der Regenwurm damit zu den stärksten Tieren der Welt!

Regenwürmer machen den besten Dünger

Wissenschaftler haben die Nährstoffe in Regenwurmhäufchen untersucht und festgestellt: Der Regenwurm-Kot ist ein besserer Pflanzendünger als die beste Komposterde. Warum ist das so? Das liegt an der Lebensweise des Regenwurms, nämlich:

Ein Regenwurm frisst pro Tag halb so viel wie er selber wiegt

Regenwürmer ernhähren sich von abgestorbenen Pflanzen, also zum Beispiel von Blättern. In einer Nacht kann ein Regenwurm bis zu 20 Blätter in seine Gänge ziehen. Mit seinem Schleim klebt er die Blätter in den Gängen fest, wo sie von Bakterien und Pilzen zu fressbaren Krümeln zersetzt werden. Wenn der Regenwurm das Blatt nun frisst, frisst er auch Erde, Bakterien und Pilze mit, die in seinem Darm einfach weiterarbeiten. Das Gemisch, das dann hinten rauskommt, ist für Pflanzen ein wahres Wundermittel.

Der längste Regenwurm Deutschlands lebt im Schwarzwald

In Deutschland gibt es 46 verschiedene Regenwurm-Arten; 3000 Arten sind es weltweit. Der größte deutsche Wurm wohnt in Süddeutschland. Er heißt "badischer Riesen-Regenwurm" und ist in dem Mittelgebirge "Schwarzwald" zu Hause. Er ist allerdings sehr schwer zu entdecken, denn er wagt sich nur nachts an die Oberfläche und auch nur dann, wenn es draußen feucht ist. Zum Glück: Für seine Feinde wäre er sonst ein toller Leckerbissen!

... und das stimmt nicht:

Um den Regenwurm ranken sich auch zwei Märchen, die viele Leute glauben, die aber nicht stimmen:

Erstens: Wenn ein Regenwurm in der Mitte geteilt wird, entstehen nicht zwei Würmer. Richtig ist, dass das Hinterteil des Wurms nachwachsen kann, wenn das alte von einem hungrigen Vogel gefressen wird. Die lebenswichtigen Organe des Regenwurms müssen aber noch intakt sein. Wird er in der Mitte geteilt, dann stirbt er.

Zweitens: Regenwürmer kommen bei Regen an die Oberfläche, weil sie sonst in ihren Gängen ertrinken würden. Der wahre Grund ist, dass die Würmer die Vibrationen der Regentropfen spüren und deshalb aus ihren Gängen kommen. Mit dem Regenwasser hat das nichts zu tun.

zurück

Weiterlesen

Was bei Regen in der Natur sonst noch passiert, erfährst du hier:

Wenn es regnet...

Schau mal, was du im Regen alles machen kannst:

Aktionstipps für Regenwetter

Einer, der Regenwürmer zum Fressen gern hat, ist der Maulwurf. Lies hier mehr über den geheimnisvollen Tunnelgräber:

Mehr über den Maulwurf.