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Lexikon

Elche - beliebte Hirsche aus dem Norden

Elche sehen irgendwie freundlich aus – mit ihren staksigen Beinen, dem langen Gesicht und dem breiten Geweih. Wer schon mal in Norwegen, Schweden oder Finnland Urlaub gemacht hat, klebt sich ein Elch-Schild auf's Auto – auch, wenn er gar keinen Elch zu Gesicht bekommen hat. Die meisten Menschen mögen Elche. Doch wie leben diese Tiere eigentlich, was fressen sie gern und was machen sie im Winter? Und: Gibt es auch in Deutschland Elche?

Wieso haben die Elche so lange Beine?

Elche sind die größten Hirsche, die es gibt. Mit einer Schulterhöhe von über zwei Metern sind sie größer als ein Pferd. Verantwortlich für ihre Größe sind vor allem die langen Beine, während der Körper relativ kurz ist. Deshalb sehen die Tiere immer etwas schlaksig aus.

Die langen Beine sind eine Anpassung an ihren Lebensraum: Elche leben häufig in schlecht zugänglichen, sumpfigen Wäldern. Dort sind sie ihren Feinden – zum Beispiel Wölfen oder Braunbären – überlegen. Mit ihren langen Beinen können sie Hindernisse überwinden und kommen auch auf feuchten und morastigen Böden noch gut voran. Dabei helfen ihnen auch ihre besonderen Hufe: Zwischen den beiden Hufteilen haben die Elche eine Haut, die sie spreizen können. Dann wirkt sie wie eine Schwimmhaut und der Huf sinkt nicht so tief ein.

Elche können sehr gut schwimmen. Deshalb kann man ihre Hufspuren sogar auf Inseln mitten in einem See finden. Flüsse oder sogar kleine Meeresbuchten sind für Elche auf ihren Wanderungen kein Hindernis. Zwar bleiben Elche am liebsten dort, wo sie sich auskennen, aber wenn es woanders besseres Futter gibt oder ihnen ihre Nachbarn auf die Nerven gehen, können sie auch weit entfernte neue Lebensräume besiedeln.

Gibt es auch in Deutschland Elche?

Immer wieder werden in Deutschland Elche beobachtet. Meist kommen sie über die Grenze aus Polen oder Tschechien nach Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Bayern. Aber nur in Brandenburg wurde beobachtet, dass die Elche länger bleiben. Ob sie dort heimisch werden, ist aber noch nicht sicher. Platz wäre jedenfalls genug: Elche leben am liebsten in Landschaften, in denen sich Wälder mit offenen Flächen abwechseln. Die gibt es auch in Brandenburg.

Noch mehr über Elche

Wenn man dem Elch ins Gesicht schaut, dann fällt auf, dass seine Oberlippe weit übersteht. Sie hat sogar einen Namen: Die Schnauze des Elchs heißt "Muffel". Mit ihr kann er besonders gut die Rinde von den Ästen der Bäume schälen. Das ist  im Winter sehr nützlich, wenn es keine frischen Blätter und Kräuter mehr zu futtern gibt. Kalte Temperaturen und viel Schnee machen Elchen übrigens nicht viel aus.

Ihren Nachwuchs bekommen Elche im Frühsommer. Dann bringt die Elchkuh ein bis zwei Kälber zur Welt, die ein Jahr lang bei ihr bleiben. Erst vor der Geburt im nächsten Jahr vertreibt die Mutter die jungen Elche. Im Sommer ist auch der Tisch im Wald reich gedeckt. Weil sie so groß sind, können Elche bis zu drei Meter hoch hängende Blätter von den Bäumen fressen. Jüngere Bäume drückt ein Elchhirsch einfach mit seinem Gewicht zu Boden und weidet dann auch die höher hängenden Zweige ab.

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