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Lexikon

Ameisen - Nützliche Helfer

Waldameisen halten den Wald gesund, indem sie den Boden durchlüften, Pflanzensamen verbreiten und viele Abfälle verwerten. Ein Ameisenstaat ist gut organisiert, denn jede Ameise hat eine bestimmte Aufgabe.

Nützliche Helfer im Wald: Die Ameisen

Alle Tiere und Pflanzen eines Lebensraumes sind miteinander vernetzt und voneinander abhängig. Diesen Zusammenhang nennt man "Ökosystem". Im Ökosystem Wald ist das ebenso. Ein ganz wichtiger Baustein dieses Netzes sind die Waldameisen, deren auffällige Hügel du bestimmt schon bei einem Waldspaziergang gesehen hast.

Ameisen halten den Wald gesund

Am auffälligsten ist die wichtige Schlüsselstellung der Ameisen in der Nahrunskette. Sie sind selbst Räuber, bilden aber auch für viele andere Tiere des Waldes wertvolle Nahrung. Die Beutetiere der Ameisen sind vor allem andere Insekten - auch solche, die die Bäume schädigen können. Dadurch schützen Ameisen die Bäume und sorgen dafür, dass der Wald gesund bleibt. Tote Insekten werden von ihnen ins Nest transportiert und an die Brut verfüttert. Ameisen werden deshalb auch die "Gesundheitspolizei" des Waldes genannt. Weil sich oft mehrere Ameisen am Transport der Beutetiere beteiligen, können sie auch Tiere überwältigen, die viel größer sind als sie selbst.

Ameisen verbessern den Boden

Ameisen verbessern den Waldboden. Sie sorgen dafür, dass liegende Holzstämme oder Baumstümpfe schneller verrotten und wieder zu wertvoller Erde werden. Außerdem tragen sie durch den Neubau oder Umbau ihrer Nester dazu bei, dass der Waldboden durchmischt und durchlüftet wird. Pflanzen können dadurch besser wachsen.

Und schließlich sind die Ameisen selbst eine wichtige Nahrungsquelle für andere Insekten und Spinnen, für Igel, Mäuse, Reptilien und Amphibien.

Ameisen verbreiten Pflanzensamen

Wusstest du, dass es Waldblumen gibt, deren Samen nur durch Ameisen verbreitet werden? Damit dies wirklich gelingt, haben die Pflanzen einen Trick: Ihre Samen besitzen kleine Anhängsel, die mit Nährstoffen gefüllt sind. Man nennt diese Anhängsel "Elaiosome". Hinter den Nährstoffen in den Elaiosomen sind die Ameisen her und schleppen die Samen in ihr Nest. Gefressen werden aber nicht die Samen, sondern nur die Anhängsel. Die Samen dagegen werden von den Arbeiterinnen als Abfall aus dem Nest gebracht und auf diese Weise in der Umgebung verteilt.

Ameisen beherbergen Gäste

Ameisen bewohnen ihre Hügel oft nicht allein. In vielen Ameisennestern sind Gäste zu Hause, die von den Ameisen geduldet werden. Ameisenhügel sind nämlich die meiste Zeit des Jahres über gleichmäßig warm - und Futter gibt es hier genug. Manche Käfer- oder Fliegenarten können die Ameisen so gut nachahmen, dass sie von ihnen sogar gefüttert werden.

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Auf der Ameisenstraße unterwegs

Ameisen verständigen sich untereinander, indem sie Duftstoffe aus Drüsen an ihrem Hinterleib spritzen. Wenn eine Ameise Beute gefunden hat und Hilfe für den Transport braucht, dann verständigt sie andere Arbeiterinnen, die zu Hilfe eilen. Eine Ameisenstraße entsteht. Die Straße ist mit Duft markiert, so dass alle Helferinnen wissen, wo sie hinmüssen. Zahlreiche Straßen führen von einem Ameisennest aus in die Umgebung.

An einer solchen Ameisenstraße lassen sich spannende Beobachtungen machen:

1. Gehe an der Ameisenstraße entlang und zähle deine Schritte. Wie lang ist die Straße?

2. Kannst du am Ende der Straße etwas Besonderes entdecken? Wohin führt die Straße?

3. Lege vorsichtig ein Hindernis auf die Straße und beobachte, was passiert.

4. Lege ein Beutetier auf die Straße (totes Insekt) und beobachte, was die Ameisen tun.

5. Markiere mit zwei Stöcken eine Strecke von einem Meter auf der Straße und miss die Zeit, die die Ameisen brauchen, um die Strecke zurückzulegen.