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Lexikon

Tierkinder bei den Amphibien

Kröten, Frösche und Molche gehören zur Tierklasse der "Amphibien" oder "Lurche". Schon lange vor den Säugetieren gab es auf der Erde Amphibien. Ihre Lebensweise hat sich seitdem kaum verändert. Noch immer beginnen sie ihr Leben im Wasser und beenden es an Land. 

Laichgeschäft im Frühling

Im Frühling kommen die erwachsenen Amphibien zum Wasser, um sich zu paaren und zu laichen. "Laich" nennt man die Eier der Amphibien.

Auf Wanderschaft

Die Grasfrösche sind meistens die ersten und schon im Februar unterwegs zum nächsten Gewässer. Wenn die Nächte Anfang April wieder wärmer werden, machen sich auch andere Amphibien auf den Weg. Jetzt beginnt zum Beispiel die Zeit der Krötenwanderung, bei der Tausende von Erdkröten gleichzeitig zum Wasser laufen. Auch Molche kehren zu dieser Zeit in die Gewässer zurück.

Unterschiedlicher Laich

Der Laich von Kröten, Fröschen und Molchen sieht ganz unterschiedlich aus: Froschlaich schwimmt in dicken, glibberigen Ballen an der Wasseroberfläche und erinnert ein wenig an Wackelpudding. Krötenlaich zieht sich in langen Schnüren durch das Wasser. Molche wickeln ihren Laich in Wasserpflanzen, so dass er nur sehr schwer zu entdecken ist.

Erwachsen werden durch Verwandlung

Wenn Amphibien aus dem Ei schlüpfen,  dann bleiben sie noch einige Wochen oder Monate im Wasser. Als Erwachsene leben sie aber in der Regel an Land. Ihr Körper muss sich also von einem Wassertier in ein Landtier verwandeln. Diesen Vorgang nennt man "Metamorphose". Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Verwandlung".

Eine frisch geschlüpfte Erdkröte zum Beispiel sieht aus wie eine dicke kleine Kugel mit Schwanz. Man nennt sie "Kaulquappe". Je größer sie wird, desto mehr Einzelheiten kannst du erkennen. An den Kopfseiten siehst du die Kiemenfransen, mit denen das Tier unter Wasser atmen kann.

Im Laufe ihrer Entwicklung verändert sich die kleine Kröte immer mehr: Während der kräftige Ruderschwanz sich nach und nach zurückbildet, wachsen die vier Beine. Meist kannst du beim ersten Landgang der Kröte sogar noch den Rest eines Schwanzes erkennen. Der verschwindet aber bald.

Und die Atmung? Während die Kröte als Kaulquappe noch mit Kiemen atmet, wächst in ihrem Körper schon die Lunge. Schließlich muss die Kröte an Land Luft atmen können. Gleichzeitig mit den Beinen wird die Lunge immer größer und kräftiger. Schließlich ist es Zeit für die junge Kröte, an Land zu gehen. Dazu suchen sich die Tiere eine Erhebung im Wasser oder klettern ans Ufer. Jetzt sind sie noch winzig klein, aber schon vollständig entwickelt. Erst im nächsten Frühjahr sind sie erwachsen genug, um selbst für Nachwuchs zu sorgen.

Wenn Kröten, Frösche und Molche ausgewachsen sind, dann nutzen die meisten Arten den Lebensraum Wasser nur noch, um sich zu paaren und zu laichen.

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R- oder K-Strategen?

R-Strategen: Viele Arten, wie die Erdkröten und die Grasfrösche, sind R-Strategen. Das bedeutet, dass sie eine unglaubliche Anzahl an Eiern produzieren. Aber ihre Nachkommen sind klein, noch nicht entwickelt und werden von den Eltern nicht betreut. Die meisten von ihnen werden deshalb gefressen, bevor sie erwachsen werden. Die Überlebenden jedoch sichern den Bestand der Art.

K-Strategen: Einige Arten, wie die Geburtshelferkröte, produzieren viel weniger Eier, aber die Eltern betreiben Brutpflege und beschützen den Laich. Außerdem sind die Dottervorräte im Ei größer, was der Entwicklung des Schlüpflings zugute kommt. Deshalb genügen weniger Nachkommen, um den Erhalt der Art zu sichern.