Lexikon
Schlangen
Schlangen gibt es nicht nur in der Wüste - auch bei uns in Deutschland sind einige Schlangenarten heimisch. Lies hier, wie sie leben und wo du sie am besten beobachten kannst!
So kannst du Schlangen beobachten
Wenn du Schlangen beobachten willst, musst du besonders gut schleichen können. Schlangen haben nämlich einen sehr empfindlichen Tastsinn und spüren jeden deiner Schritte an den Schwingungen des Bodens. Bevor du sie zu Gesicht bekommst, schlängeln sie sich blitzschnell ins Gebüsch. Doch wenn du etwas mehr über die Lebensweise der Schlangen weißt, dann kann dir die Beobachtung der heimlichen Tiere gelingen.
Lebensweise der Schlangen
Das Wichtigste zuerst: Wie alle Reptilien sind Schlangen "wechselwarm". Das bedeutet, dass sie ihre Körpertemperatur nicht selbstständig regulieren können. Wenn sie morgens wach werden, sind sie zuerst steif und unbeweglich. Deshalb legen sie sich in die Sonne, um ihren Körper auf Touren zu bringen.
Ein sonniges Plätzchen
Wieso ist das so wichtig? Weil du jetzt schon weißt, wann und wo du Schlangen am besten beobachten kannst - nämlich an einem Sommermorgen an warmen, sonnigen und trockenen Plätzen. Das kann ein Steinhaufen im Garten sein, eine alte Sandgrube oder ein verlassener Steinbruch. Hier hast du gute Chancen, eine Schlange zu beobachten.
Auf Fischfang
Es gibt auch Schlangen, die nach dem Aufwärmen gerne ins Wasser gehen - wie zum Beispiel die Ringelnatter. Sie geht in Teichen und Seen auf Fisch- und Froschfang. Dabei kann man sie gut beobachten, denn beim Schwimmen streckt sie ihren Kopf aus dem Wasser. Aber keine Panik: Wie die meisten heimischen Schlangen ist auch die Ringelnatter völlig ungiftig.
Gibt es bei uns auch Giftschlangen?
In Deutschland sind zwei Giftschlangen heimisch: Die Kreuzotter und die Aspisviper. Weil die Aspisviper es gerne schön warm hat, kommt sie nur in einigen warmen Regionen in Süddeutschland vor.
Die Kreuzotter dagegen ist nicht so zimperlich. Für sie darf es auch etwas kühler sein. Deshalb kannst du sie überall in Deutschland antreffen. Sogar weiter im Norden gibt es Kreuzottern - in Norwegen und Schweden sind sie sogar recht häufig.
Sind die Giftschlangen gefährlich?
Solange du sie nicht anfasst - nein! Unsere heimischen Giftschlangen sind nicht aggressiv, im Gegenteil: Sie gehen den Menschen aus dem Weg. Es ist für Naturdetektive schwierig genug, sie überhaupt jemals zu Gesicht zu bekommen. Wenn du aber doch einmal eine treffen solltest, dann bleib einfach stehen und beobachte sie. Sobald sie dich bemerkt hat, wird sie sich blitzschnell zurückziehen und im Gebüsch verschwinden. Anfassen solltest du sie jedoch nie!
Sind Schlangen in Deutschland häufig?
Leider sind fast alle Reptilienarten im dicht besiedelten Deutschland gefährdet. Ihre Lebensräume werden vernichtet, zum Beispiel indem Trockenmauern abgerissen und Totholz-Haufen weggeräumt werden. Viele von ihnen kommen auf der Straße ums Leben, andere werden einfach getötet, weil manche Menschen Schlangen nicht mögen oder Angst vor ihnen haben. Insbesondere diejenigen Arten, die in Süddeutschland ihr nördlichstes Verbreitungsgebiet haben, vermehren sich nur an sehr wenigen Standorten und sind deshalb schon von Natur aus stark gefährdet. Umso wichtiger ist es für Naturdetektive, Schlangen besser kennenzulernen und zu schützen.