Lexikon
Nachtaktive Tiere
Wenn man im Sommer abends nach Einbruch der Dunkelheit noch draußen sitzt, so kann man nachtaktive Tiere beobachten oder hören. Wer kennt nicht das „Konzert“ der Grillen oder die Fledermäuse zum Beispiel, die nachts zur Beutejagd ausschwärmen? Auch einige Motten sind nachtaktiv, daher kommt auch das Wort Nachtschwärmer, das umgangssprachlich Menschen bezeichnet, die nachts ausgehen und erst spät wieder nach Hause zurückkehren. Allerdings trifft das nicht auf alle Motten zu, denn einige von ihnen sind auch tagaktiv.
Warum sind manche Tiere nachtaktiv?
Vor allem viele kleine Tiere sind nachtaktiv, da sie den Schutz der Dunkelheit nutzen, um vor ihren Fressfeinden besser geschützt zu sein. Den kleinen Tieren, zum Beispiel Igel, Maus und vielen Insektenarten, folgen aber auch nachtaktive Raubtiere wie der Uhu, die Schleiereule, der Waldkauz, der Fuchs und auch die Katze.
Es gibt aber noch eine interessante Kategorie der nachtaktiven Tiere und zwar die, die das Tageslicht deshalb meiden, da es ihnen entweder schadet oder sie zu viel Energie verschwenden müssten, um ihre Körpertemperatur zu regeln und zu kühlen. Dazu zählen einige Amphibien, auch die Frösche. Deren „Quak-Konzerte“ könnt ihr am späten Abend und nachts hören. Der Regenwurm würde in der Sonne vertrocknen und auch Schnecken reagieren sehr empfindlich auf die Sonnenstrahlen.
Anpassung an das „Nachtleben“
Das Leben in der Dunkelheit setzt eine gute Anpassung voraus. Im Laufe der Evolution haben sich diejenigen Eigenschaften, welche den Tieren Vorteile für das Leben in der Nacht verschafften, weiterentwickelt und sich stärker ausgeprägt.
Bei vielen nachtaktiven Tieren sind die Sinne wie der Hörsinn oder der Geruchssinn besonders geschärft. Eine Eule kann zum Beispiel die leisesten Geräusche auf eine weite Distanz wahrnehmen und mit Hilfe ihrer speziell angeordneten Ohren die Geräusche auch lokalisieren, also orten. Gleichzeitig ist ihr Gefieder so aufgebaut, dass sie beim Anflug auf die Beute keine Geräusche erzeugen. So werden sie von ihrer Beute in der Regel erst zu spät bemerkt und die Jagd ist erfolgreich.
Auch Fledermäuse sind hervorragend an die Dunkelheit angepasst. Sie orientieren sich in der Dunkelheit mit Hilfe der Echoortung. Sie stoßen für den Menschen nicht hörbare Laute, sogenannte Schallwellen aus, die von der Umgebung zurückgeworfen werden. Diese verarbeiten sie zu einem Bild, somit können sie auch nachts bestens „sehen“.
Katzen sind ebenfalls nachts auf Beutejagd und sehr gut an die Dunkelheit angepasst. Ihre Augen weisen eine spezielle Eigenschaft auf: Sie reflektieren das nicht absorbierte Licht und reflektieren es so, dass das wenige Restlicht verstärkt wird. Das ist auch der Grund, weshalb Katzenaugen in der Dunkelheit stark leuchten, wenn sie angestrahlt werden. Daher kommt auch der Name Katzenauge, den man für Reflektoren umgangssprachlich verwendet.
,,Nachtaktive" Pflanzen
Die meisten Pflanzenarten öffnen ihre Blüten bei Anbruch des Tages und schließen sie mit Beginn der Abenddämmerung. Es gibt jedoch auch ein paar wenige Pflanzenarten, die nachts blühen, zum Beispiel die Nachtschattengewächse. So auch die Nachtkerze. Sie blüht überwiegend nachts und wird auch vom Nachtfalter bestäubt. So vermeiden die Pflanzen, dass sie den Pollen artfremder oder artverwandter Pflanzen aufnehmen. Außerdem stellen sie sicher, dass ihr Pollen ankommt, da die Auswahl an blühenden Pflanzen in der Nacht für den Nachtfalter sehr gering ist. Auch die Kartoffel und die Tomaten gehören zu den Nachtschattengewächsen. Ebenso Auberginen, Paprika und auch die Tabakpflanze.