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Lexikon

Igel

Der Igel ist zum Wildtier des Jahres 2024 gewählt worden. Im Winter halten die Stacheltiere Winterschlaf, aber von März bis Oktober kannst du sie im Garten beobachten.

Wenn die Igel schlafen gehen

Zwischen Anfang Oktober und Mitte November suchen sich Igel ein ruhiges, ungestörtes Plätzchen, um dort Winterschlaf zu halten. Igel verlieren im Winterschlaf rund ein Drittel ihres Körpergewichtes. Deshalb brauchen sie jedes Gramm Fett, das sie sich im Herbst angefressen haben.

Was fressen Igel?

Igel fressen vor allem Käfer und andere Insekten, aber zur Not auch Spinnen, Regenwürmer, Schnecken und sogar manchmal junge Mäuse, Eidechsen oder kleine Kröten und Frösche. Im Winter verkriechen sich die Beutetiere, um zu überwintern, so dass der Igel kaum noch Nahrung findet. Bevor der erste Frost kommt, geht er deshalb in sein Winterquartier. Fünf bis sechs Monate dauert die Schlafpause. Der Igel rollt sich zu einer Kugel zusammen und seine Körpertemperatur sinkt bis auf vier Grad ab. Sein Herzschlag verlangsamt sich auf wenige Schläge pro Minute. So übersteht er die kalte Jahreszeit auch ohne zu fressen.

Wo halten Igel Winterschlaf?

Am liebsten verkriechen sich Igel in Haufen aus Blättern und Strauchschnitt oder auch in Komposthaufen. Du selbst kannst den Igeln dabei helfen und ihnen im Garten eine Schlafburg bauen. Dazu schichtest du herabgefallenes Laub und Äste in einer ruhigen Ecke im Garten auf und lässt es dort liegen. Mit ein bisschen Glück igelt sich dort bald ein Untermieter ein.

Das musst du über Igel wissen

Igel sind Säugetiere und werden bis zu 30 Zentimeter lang. Ein erwachsener Igel hat 5000 bis 7000 Stacheln auf dem Rücken. Bei Gefahr können Igel sich zu einer stacheligen Kugel zusammenrollen. Für die meisten Raubtiere sind sie dann unbezwingbar. Trotzdem haben Igel Feinde: Bei Uhus und Dachsen stehen die Tiere zum Beispiel ganz oben auf der Futterliste. Häufig schaffen es Uhus, ihre Beute zu überraschen, so dass dem Igel keine Zeit zum Kugel

Wo leben Igel?

Igel leben in abwechslungsreichen Landschaften, in denen sie Hecken und Gebüsche zum Verstecken und für die Nahrungssuche finden. Häufig kommen sie in Gärten und Parks, wo sie nachts auf Nahrungssuche gehen. Besonders im naturnahen Garten fühlen Igel sich wohl, weil sie dort geeignete Verstecke finden und viele verschiedene Insekten erbeuten können. Insekten - vor allem Käfer und Raupen - sind nämlich die Leibspeise des Igels.

Was ist ein naturnaher Garten?

In einem naturnahen Garten darf es ruhig ein bisschen unaufgeräumt aussehen. Im Frühjahr und Sommer blühen hier heimische Blumen, Sträucher und Bäume, während im Winter das Laub vom letzten Herbst unter Büschen und Hecken liegen bleibt und die alten Stengel von verblühten Blumen noch im Beet stehen. In einer Ecke verrottet vielleicht ein alter Baumstamm. In einem naturnahen Garten fühlen sich auch Insekten wohl - und bieten dem Igel einen reich gedeckten Tisch.

Muss man Igeln über den Winter helfen?

Die allermeisten Igel kommen gut alleine zurecht. Wenn du sie in Ruhe lässt und bei der Futtersuche nicht störst, hilfst du ihnen am besten. Manchmal aber gibt es junge Igel, die es nicht rechtzeitig vor dem Winterschlaf geschafft haben, sich dick und rund zu fressen. Weniger als 700 Gramm sollte ein Igel nämlich rund um den 1. November nicht wiegen - dann reicht sein Fettpolster unter Umständen nicht aus. Wenn du nach diesem Zeitpunkt noch Igel im Garten findest, kannst du dem Igel etwas Wasser und ein Schälchen Trockenfutter für Katzen in den Garten stellen. Am besten wendest du dich aber an eine Igelhilfe in deiner Nähe. Dort arbeiten Menschen, die sich mit Igeln auskennen und helfen können.

Frag Konstantin!

Felix hat gefragt: Verlieren Igel ihre Stacheln und wenn ja, warum?

Das hat Konstantin geantwortet:

Igel bekommen in ihrem Leben dreimal neue Stacheln: Geboren werden sie mit etwa 100 weichen, ganz weißen Stacheln. Nach vier Tagen wachsen ihnen nach und nach festere Stacheln, die schon braun und beige gefärbt sind. Die weißen Stacheln fallen nun aus. Schließlich, mit ungefähr drei bis vier Wochen, beginnen wieder neue Stacheln zu wachsen. Sie werden bis zu 6 cm lang und hart. Diese Stacheln wird der Igel bis zu seinem Lebensende tragen. Ein ausgewachsener Igel hat rund 8000 Stacheln. Ab und zu verliert der Igel einige Stacheln, die aber wieder nachwachsen.

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Steckbrief Igel

Verbreitung:
West- und Mitteleuropa.

Lebensraum:
Abwechslungsreiche Landschaften mit Wiesen, Feldern und Gebüschen, Gärten.

Größe:
Bis 30 cm.

Gewicht:
Bis 1,5 Kilo.

Nahrung:
Insekten, Spinnen, Regenwürmer, Schnecken, manchmal auch kleine Reptilien, Amphibien oder junge Mäuse.

Anzahl Junge:
4 bis 5 pro Jahr.

Feinde:
Marder, Fuchs, Uhu

Lebensdauer:
7 Jahre.

Wissenschaftlicher Name:
Erinaceus europaeus

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Winterschlaf, Winterruhe oder Winterstarre

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