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Lexikon

Atlantischer Hering


Atlantischer Hering. (Bild: Eric Otten, DAFV)
Zeichnung eines Atlantischen Herings

Heringe sind Schwarmfische mit silbrigen Schuppen. Sie kommen in riesigen Schwärmen von mehreren Tausend Tieren im Nordatlantik vor. Viele Fische und Meeressäuger fressen Hering und auch für uns Menschen ist der Hering einer der wichtigsten Speisefische. Der Atlantische Hering war Fisch des Jahres 2021.


Heringe sind in großen Schwärmen unterwegs. (Foto: mauritius images / Blickwinkel / Alamy)
Ein kleiner Heringsschwarm
Heringe sind ein wichtiges Glied der Nahrungskette im Meer. (Foto: mauritius images / Blickwinkel / Alamy)
Heringe
Große Raubfische wie der Dorsch machen Jagd auf Heringe.
Dorsch.
Auch Robben und Wale fressen gerne den fettreichen Hering. (Foto: gemeinfrei)
Kegelrobbe am Strand
Der Hering ist einer unserer wichtigsten Speisefische und wird mit Netzen gefischt. (Foto: gemeinfrei)
Hängende Fischernetze
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Malvorlage

Heringe sind keine Riesen. Meist werden sie 30 bis 35 Zentimeter lang und wiegen rund 300 Gramm. In großen Schwärmen schwimmen sie durch das freie Wasser des Nordatlantiks und sind zwischen den USA, Grönland, Skandinavien, Frankreich und der Ostsee unterwegs. Abends kommen die Fische an die Wasseroberfläche, um zu jagen. Heringe fressen kleine Meerestiere wie Garnelen, Krebse oder Fischlarven. Im Frühjahr oder Herbst kommen die Heringsschwärme nah an die Küste ins flache Wasser, um für Nachwuchs zu sorgen. Manche Schwärme unternehmen dafür weite Wanderungen. 30.000 bis 50.000 Eier kann ein einziges Weibchen legen. Die Eier heften sich an Wasserpflanzen, wo sie vor Feinden gut geschützt sind.

Wichtige Rolle in der Nahrungskette

Heringe haben eine Menge Feinde - größere Raubfische wie Dorsche, Seelachse und Thunfische fressen Heringe, auch Robben und Schweinswale stellen ihnen nach. Deshalb spielt der Hering eine wichtige Rolle in der Nahrungskette des Meeres. Auch für den Menschen ist der Hering einer der wichtigsten Speisefische. Bei uns in Deutschland isst jeder Mensch im Durchschnitt 2 Kilo Hering im Jahr. Unter den beliebtesten Fischarten steht er auf Platz 4.

Gefahren für den Hering

Obwohl der Hering eigentlich eine sehr häufige Fischart ist, nehmen seine Bestände vor allem in der Ostsee seit Jahren ab. Das liegt aber nicht nur an der Fischerei, sondern auch am Klimawandel. Weil das Wasser sich früher erwärmt, kommen die Heringe im Frühling schon zwei Wochen früher zum Laichen an die Küsten als noch vor 30 Jahren. Wenn die Jungfische schlüpfen, brauchen sie Kleinstlebewesen als Futter. Davon gibt es so früh im Jahr aber noch nicht genug - die Jungfische verhungern.

Damit der Hering sich erholen kann, dürfen Berufsfischer in der Ostsee zur Zeit nur noch sehr wenige von ihnen fangen. Forscherinnen und Forscher glauben, dass auf dieses Weise der Bestand innerhalb der nächsten Jahre wieder ansteigen kann. Ein kalter Winter wie in diesem Jahr könnte dabei sogar helfen.

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(Foto: Joe Pell cc-by-sa-20)
Waldkauz am Baumstamm

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