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Lexikon

Plastikmüll: Aufräumen im Meer


(Foto: The Ocean CleanUp)
Das Schiff von The Ocean CleanUp auf dem Meer

Den Ozean aufräumen? Wie soll das gehen? Der Niederländer Boyan Slat weiß, wie. Mit seinem Schiff und seiner Mannschaft ist er auf dem Pazifik unterwegs, um den Plastikmüll an Land zu bringen.

Wie "The Ocean CleanUp" die Meere säubern will

Das Sammelsystem bei der mehrmonatigen Testfahrt im pazifischen Müllstrudel. (Foto: The Ocean CleanUp)
Schiff und Sammelsystem auf dem Meer im Einsatz
So funktioniert das System: Wind und Wellen treiben den Müll in den Halbkreis des Schwimmers, an dem das Netz hängt. Plastik bleibt hängen, Tiere schwimmen einfach vorbei oder drunter durch. (Foto: The Ocean CleanUp)
Der Müll bleibt an den Korschwimmern hängen und kann aufgesammelt werden.(Foto: The Ocean CleanUp)
Müll hinter dem Aufsammelsystem von The Ocean CleanUp
An Bord wird der Müll sortiert und getrennt. (Foto: The Ocean CleanUp)
Mitarbeiter sortieren Müll an Bord
Eine erfolgreiche Testfahrt: Boyan Slat im Hafen mit Säcken voller Plastikmüll aus dem Pazifik. (Foto: The Ocean CleanUp)
Boyan Slat zwischen großen Müllsäcken im Hafen v

Als Boyan Slat aus den Niederlanden zum ersten Mal über den Plastikmüll in den Meeren nachdenkt, ist er 16 Jahre alt. Während eines Tauchurlaubs in Griechenland entdeckt er, dass im Meer mehr Plastik als Fische zu schwimmen scheinen. Wieder zu Hause überlegt er, wie man den Müll aus dem Meer entfernen könnte. Vielen anderen Leuten erscheint das zunächst als eine ziemlich bescheuerte Idee - schließlich sind die Ozeane riesig und der Müll ist überall.

Wie der Ozean sich selbst aufräumt

Doch Boyan lässt sich nicht entmutigen und hat schließlich die entscheidende Idee: Warum nicht den Ozean sich selbst aufräumen lassen? Er denkt sich ein System aus, das sich Wind und Wellen zu Nutze macht, um den Müll im Meer einzufangen. Schließlich gründet er die Organisation "The Ocean CleanUp". Das heißt so viel wie "Das große Aufräumen im Ozean". Das ist jetzt sieben Jahre her. Heute arbeiten bei The Ocean CleanUp 80 Leute daran, Boyans Idee auszuprobieren und weiterzuentwickeln.

Wind und Wellen helfen mit

Das System, das Boyan sich ausgedacht hat, funktioniert so: Ein breites Netz wird an einem Schwimmer befestigt, der einen großen Halbkreis auf der Wasseroberfläche bildet. In diesen Halbkreis treiben Wind und Strömung den Müll hinein. Das Netz verhindert, dass der Müll unter dem Schwimmer durchflutscht. In regelmäßigen Abständen sammeln Schiffe den Müll ein.

Erfolgreiche Testfahrt

Im Dezember 2019 kehrten Boyan und sein Team von ihrer zweiten Testfahrt zurück. Erfolgreich: Sie hatten große Säcke Plastikmüll aus dem riesigen pazifischen Müllstrudel ("Great Pacific Garbage Patch") dabei. Einige Testfahrten werden allerdings noch notwendig sein bis das System so perfekt funktioniert, dass es in großer Zahl und weltweit eingesetzt werden kann.

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(Grafik: BfN)
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Müllstrudel

Great Pacific Garbage Patch - das bedeutet "Großer Pazifischer Müllstrudel" und es ist ein riesiger Teppich aus Plastikteilen im Nordpazifik. Durch Wind und Meeresströmungen haben sich dort große Mengen Plastikmüll angesammelt, die wie in einem endlosen Karussell zwischen Nordamerika und Japan umhertreiben. Dieser Strudel ist der größte, aber nicht der einzige: Inzwischen gibt es fünf davon - rund um die Erde.