Lexikon
Plastikmüll: Aufräumen im Meer
Den Ozean aufräumen? Wie soll das gehen? Der Niederländer Boyan Slat weiß, wie. Mit seinem Schiff und seiner Mannschaft ist er auf dem Pazifik unterwegs, um den Plastikmüll an Land zu bringen.
Wie "The Ocean CleanUp" die Meere säubern will
Als Boyan Slat aus den Niederlanden zum ersten Mal über den Plastikmüll in den Meeren nachdenkt, ist er 16 Jahre alt. Während eines Tauchurlaubs in Griechenland entdeckt er, dass im Meer mehr Plastik als Fische zu schwimmen scheinen. Wieder zu Hause überlegt er, wie man den Müll aus dem Meer entfernen könnte. Vielen anderen Leuten erscheint das zunächst als eine ziemlich bescheuerte Idee - schließlich sind die Ozeane riesig und der Müll ist überall.
Wie der Ozean sich selbst aufräumt
Doch Boyan lässt sich nicht entmutigen und hat schließlich die entscheidende Idee: Warum nicht den Ozean sich selbst aufräumen lassen? Er denkt sich ein System aus, das sich Wind und Wellen zu Nutze macht, um den Müll im Meer einzufangen. Schließlich gründet er die Organisation "The Ocean CleanUp". Das heißt so viel wie "Das große Aufräumen im Ozean". Das ist jetzt sieben Jahre her. Heute arbeiten bei The Ocean CleanUp 80 Leute daran, Boyans Idee auszuprobieren und weiterzuentwickeln.
Wind und Wellen helfen mit
Das System, das Boyan sich ausgedacht hat, funktioniert so: Ein breites Netz wird an einem Schwimmer befestigt, der einen großen Halbkreis auf der Wasseroberfläche bildet. In diesen Halbkreis treiben Wind und Strömung den Müll hinein. Das Netz verhindert, dass der Müll unter dem Schwimmer durchflutscht. In regelmäßigen Abständen sammeln Schiffe den Müll ein.
Erfolgreiche Testfahrt
Im Dezember 2019 kehrten Boyan und sein Team von ihrer zweiten Testfahrt zurück. Erfolgreich: Sie hatten große Säcke Plastikmüll aus dem riesigen pazifischen Müllstrudel ("Great Pacific Garbage Patch") dabei. Einige Testfahrten werden allerdings noch notwendig sein bis das System so perfekt funktioniert, dass es in großer Zahl und weltweit eingesetzt werden kann.