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Lexikon

Farben in der Natur

Jetzt wird's bunt

(Foto: gemeinfrei)
Feuerfalter auf Kerzenknöterich

Die Natur ist bunt. Blumen, Schmetterlinge, Käfer leuchten in allen Farben um die Wette. Aber warum tun die das eigentlich? Und wie entstehen die unterschiedlichen Farben?

Karneval der Tiere

Ein Apollofalter auf einer Distelblüte. (Foto. gemeinfrei)
Apollofalter auf Distelblüte
Das Original: Die Wespe zeigt mit ihrer schwarz-gelben Warntracht, dass sie stechen kann. (Foto: gemeinfrei)
Wespe auf einem Ast
Die Fälschung: Schwebfliegen tragen die Warnfarben stechender Insekten, obwohl sie harmlos sind. ('Foto: gemeinfrei)
Zwei Schwebfliegen auf gelber Blüte
Diese Laubheuschrecke ist fast unsichtbar. (Foto: Thomas Burghardt)
Laubheuschrecke zwischen blühenden Brennesseln
Bei den Stockenten tragen die Erpel die meiste Zeit des Jahres über ihr buntes Prachtkleid. Nach der Paarung verlieren sie die bunten Federn und sind einige Wochen lang schlicht braun. Dann sehen sie den Weibchen sehr ähnlich. (Foto: gemeinfrei)
Schwimmender Stockenten-Erpel
Gut getarnt: Zwischen den Gräsern fällt dieses Stockenten-Weibchen kaum auf. (Foto: Thermos cc-by 2.5)
Stochenten-Weibchen auf einem Nest aus braunem Gras

In der Natur verkleidet sich keiner zum Spaß. Die bunten Farben haben immer einen Zweck: Sie können Tarnung sein oder Warnung, sie dienen der Erhaltung der Art, dem Nahrungserwerb, der Verteidigung oder dem Schutz. Meistens erfüllen die Farben verschiedene Zwecke gleichzeitig.

Warnfarben

Grelle Farben sind oft Warnfarben. Damit zeigt ein Tier an, dass von ihm eine Gefahr ausgeht. Schwarz-gelbe Wespen stechen, die orange-schwarzen Raupen des Schwalbenschwanzes sind giftig und die rot-schwarzen Feuerwanzen schmecken einfach nicht. Schwarz-gelb oder Schwarz-rot sind bei den Insekten ganz typische Warnfarben. Die Fressfeinde wissen: Aufgepasst, hier lauert Gefahr - ohne dass das Beutetier sich wirklich verteidigen muss. Allein dank seiner Warnfarbe wird ein giftiges oder stechendes Insekt seltener gefressen.

Tarnfarben

Warnfarben können auch Tarnfarben sein. Wie das? - Wenn harmlose Tiere dieselben Farben tragen wie gefährliche Tiere, dann schrecken sie damit ebenfalls ihre Fressfeinde ab. Das kennst du von Schwebfliegen, die genauso schwarz-gelb gestreift sind wie Wespen, obwohl sie völlig harmlos sind. Solch eine Ähnlichkeit zwischen wehrhaften und wehrlosen Arten nennt man "Mimikry".

Lies hier mehr über Mimikry.

Andere Tarnfarben wie braun oder grün sorgen dafür, dass die Tiere mit ihrer Umgebung verschmelzen und deshalb sowohl für ihre Feinde als auch für ihre Beute schwer zu entdecken sind. Heuschrecken, Grashüpfer oder Grillen zum Beispiel gibt es in vielen Braun- und Grüntönen. Wenn sie unbeweglich auf einem Grashalm sitzen, sind sie kaum zu entdecken.

Auf Partnersuche

Vögel sind die Meister des Farbenspiels: Bei vielen Vogelarten werfen sich die Männchen zur Paarungszeit sogar extra in Schale. Mit einem besonders bunten Gefieder, dem "Prachtkleid", werben sie um die Weibchen. Bei den Stockenten ist das zum Beispiel so. Nach der Paarung verlieren die Entenmännchen ihre bunten Federn. Die Weibchen dagegen tragen das ganze Jahr über ein unauffälliges braun. So sind sie während der Brut und er Aufzucht der Küken gut getarnt.

Wie kommen die bunten Farben zustande?

Diese Rosenkäfer schimmern grün-golden. (Foto: Eric Steinert cc-by-sa 3.0)
Zwei gold glänzende Rosenkäfer auf weißen Blüten
Der gleiche Käfer: Hier schimmert der Panzer grün-metallisch. (Foto: gemeinfrei)
Ein grün glänzender Rosenkäfer auf Obstbaumblüten
Durch die Struktur der Schuppen erscheint der eine Flügel des Schillerfalters blau, der andere braun. (Foto: gemeinfrei)
Ein blau schimmernder Schillerfalter auf einem Ast
So sieht ein Schmetterlingsflügel unter dem Mikroskop aus. Die kleinen Schuppen, aus denen der Flügel besteht, kannst du gut erkennen. (Foto: Mauritius Images / Razvan Cornel Constantin / Alamy)
Blaue Schuppen eines Schmetterlingsflügels unter den Mikroskop

Manche Farbstoffe bildet der Körper selbst - wie zum Beispiel das dunkle Melanin. Melanin ist der Farbstoff, der deine Haut braun werden lässt, wenn sie von der Sonne beschienen wird. Andere Farbstoffe werden mit der Nahrung aufgenommen und im Körper eingelagert. Diese Farben nennt man "Pigmentfarben"

Aber warum kann ein Käfer grüngolden glänzen und ein Schmetterling blauschwarz schillern? Das Geheimnis der bunten Farben bei den Insekten liegt in der Struktur ihres Panzers oder ihrer Flügel.

Die sogenannten "Strukturfarben" entstehen, indem das Licht von fein strukturierten Oberflächen reflektiert wird. Die reflektierten Lichtfarben überlagern sich, wodurch die Farben der Käfer sehr leuchtend oder metallisch sein können. Schau dir einen bunten Käfer mal mit einer starken Lupe an. Dann kannst du erkennen, dass der Käferpanzer nicht glatt ist, sondern ganz feine Muster aufweist.

Auch Schmetterlingsflügel offenbaren ihr Geheimnis erst bei starker Vergrößerung. Unter dem Mikroskop kannst du erkennen, dass ein Flügel aus winzigen Schuppen besteht, die unterschiedlich gefärbt sind. Jede Schuppe hat wiederum ganz feine Furchen. Durch den Flügelschlag können sich die Farben der Schmetterlinge immer wieder verändern, denn die Furchen lenken die Lichtstrahlen in unterschiedliche Richtungen. Die Schmetterlingsflügel scheinen zu schillern oder zu glitzern. Der "Schillerfalter" hat daher sogar seinen Namen. Je nachdem, wie das Licht auf seine Flügel fällt, erscheint er mal schwarz, mal blau. 

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(Grafik: BfN)
Hamster Konstantin als Detektiv

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