Bundesamt für Naturschutz BfN

Hauptbereichsmenü



Lexikon

Maulwurf

Eines unserer merkwürdigsten heimischen Säugetiere lebt direkt vor deiner Haustür: Der Maulwurf. Fast blind, ausgestattet mit einer kleinen Rüsselnase und riesigen Vorderpfoten, sieht er ziemlich bizarr aus.

So lebt und arbeitet der Maulwurf

Wahrscheinlich hast noch nie einen Maulwurf gesehen, aber den Aushub seiner Erdarbeiten kennt jedes Kind. Höchste Zeit, sich den Schöpfer der "Maulwurfs-Hügel" einmal aus der Nähe anzuschauen.

Maulwürfe sind perfekt an das Leben unter der Erde angepasst. Mit ihren großen Vorderfüßen, die wie Grabschaufeln aussehen, buddeln sie unterirdische Gänge. Die Erde schieben sie dabei nach draußen. So entstehen die Maulwurfs-Hügel. Die Gänge verlaufen nahe der Erdoberfläche und werden unterbrochen von Kammern, die der Maulwurf mit Moos und Blättern auspolstert. Hier legt er sich zur Ruhe oder zieht seine Jungen auf.

Maulwürfe sind Räuber. Regenwürmer, Insekten und Spinnen schmecken ihnen besonders gut. Beim Jagen in den dunklen Gängen hilft ihnen ihre äußerst feine Nase. Die sieht aus wie ein kleiner Schweinerüssel und ist mit sehr empfindlichen Tastorganen ausgestattet. Mit diesem Tastsinn kann der Maulwurf die Bewegungen der Insekten spüren, die in seinen Gängen herumkrabbeln. Im Laufe eines Jahres soll ein Maulwurf 20 Kilo Insekten und Würmer fressen - und das, obwohl er selbst gerade einmal rund 100 Gramm wiegt und nicht größer als 20 Zentimeter wird!

Auch wenn man es unter dem dichten Fell nicht sieht, hat der Maulwurf Augen. Die sind allerdings winzig klein und kaum zum Sehen geeignet. Nur hell und dunkel kann er damit unterscheiden. Hören kann der Maulwurf aber gut, auch wenn seine Ohren keine Ohrmuscheln haben. 

Was macht der Maulwurf im Winter?

Maulwürfe halten keinen Winterschlaf. Sie legen Vorratskammern an, in denen sie für den Winter genug Nahrung sammeln. Dabei haben sie eine raffinierte Technik entwickelt: Sie erbeuten Regenwürmer und beißen ihnen den Vorderteil ab. So überleben die Würmer, können aber nicht mehr entkommen. Der Maulwurf bewahrt sie dann in seiner Vorratskammer auf, bis er sie frisst. Regenwürmer, die die "Vorratshaltung" nicht überleben, rührt er dagegen nicht mehr an.

Wenn der Boden gefroren ist, jagen Maulwürfe im Winter auch an der Erdoberfläche. Dabei müssen sie sich aber sehr in Acht nehmen, denn Greifvögel, Marder, Füchse und Dachse stellen ihnen nach. 

zurück

Familie:
Maulwürfe

Verbreitung:
Mittel- und Ost-Europa

Lebensraum:
Wiesen, Wälder, Felder, Gärten, Parks 

Größe:
10 bis 17 cm.

Gewicht:
60 bis 120 g

Nahrung:
Regenwürmer, Insekten.

Anzahl Junge:
2 bis 7

Lebensdauer:
Bis zu 5 Jahre.

Feinde:
Greifvögel, Marder, Fuchs, Hauskatzen, Mensch.

Wissenschaftlicher Name:
Talpa europaea