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Lexikon

Maikäfer

Hast du schon mal einen Maikäfer beim Fliegen beobachtet? Mit lautem Brummen stemmt sich der Dickmops gegen die Schwerkraft und scheint dem Absturz immer nur um Haaresbreite zu entkommen. So richtig elegant sieht das nicht aus. Aber das ist auch gar nicht nötig. Maikäfer fliegen nämlich nur, wenn es unbedingt notwendig ist und legen möglichst keine langen Strecken zurück. Die meiste Zeit des Tages verbringen sie nämlich mit dem Fressen. Und das führt dazu, dass sie bei Förstern und Waldbesitzern einen sehr schlechten Ruf haben.

Wie leben Maikäfer eigentlich?

Bei uns gibt es zwei Arten von Maikäfern - den Feldmaikäfer und den Waldmaikäfer. Beide sind Pflanzenfresser. Die Waldmaikäfer lieben die Blätter von Buchen und Eichen, während Feldmaikäfer sich zum Beispiel über Weinreben und Obstbäume hermachen. Alle vier Jahre gibt es besonders viele von ihnen. Das liegt daran, dass die Maikäfer vier Jahre brauchen, um sich vom Ei zum fertigen Käfer zu entwickeln.

Aus dem Ei schlüpft zunächst eine Larve, die man "Engerling" nennt. Sie lebt unter der Erde und frisst Wurzeln. Nach drei Jahren wird sie erwachsen und verwandelt sich in den fertigen Maikäfer. Dieser überwintert noch einmal unterirdisch und krabbelt im Frühjahr an die frische Luft. Besonders im Mai kann man sie entdecken - daher der Name. Nach der Paarung und der Eiablage sterben die erwachsenen Tiere.

Muss man Maikäfer bekämpfen?

In bestimmten Regionen in Süddeutschland und in Hessen gibt es alle paar Jahre besonders viele Maikäfer. Dann kann man in der Zeitung von einer "Maikäfer-Plage" lesen. Doch für die Bäume sind die Käfer-Massen kein größeres Problem. Wenn im Juni der Spuk vorbei ist, treiben sie einfach noch einmal neu aus. Zu schaffen machen den Bäumen eher die vielen Engerlinge, die ihnen die Wurzeln abfressen.

Schon immer haben in starken Maikäferjahren die Menschen etwas gegen die Brummer unternommen. Als deine Großeltern klein waren, bekamen sie in manchen Jahren Mai-Ferien, damit sie die Maikäfer von den Bäumen sammeln konnten. Später wurden Wälder, in denen viele Maikäfer waren, mit Gift besprüht. In den 70er Jahren waren Maikäfer fast ausgerottet und auch für manche Vögel, Schmetterlinge und Fledermäuse war das Gift tödlich. Dieses Gift ist inzwischen verboten.

Dennoch gibt es in starken Maikäferjahren viele Menschen, die einen Einsatz von Insektengift gut fänden. Viele Forscher und auch Naturschützer sind jedoch der Ansicht, dass man auch Maikäfer-Massen nicht bekämpfen muss, denn je mehr Maikäfer es gibt, desto stärker vermehren sich auch ihre natürlichen Feinde - wie zum Beispiel Vögel und Fledermäuse, aber auch bestimmte Parasiten. Forscher haben beobachtet, dass nach Jahren mit vielen Maikäfern wieder Jahrzehnte mit sehr wenigen Käfern folgen. Sie gehen davon aus, dass die Natur sich von selbst reguliert.

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Frag Konstantin

Sophia (7) hat gefragt:

Warum hat das Männchen mehr Geruchssensoren, als das Weibchen?

Das hat Konstantin geantwortet:

Die Männchen der Maikäfer haben einen so viel besseren Geruchssinn als die Weibchen, weil sie damit diejenigen Weibchen aufspüren können, die sich paaren möchten. Wie du bestimmt schon herausgefunden hast, haben die Männchen bis zu 50.000 Geruchssensoren auf ihren Fühlerlamellen. Damit können sie riechen, ob ein paarungsbereites Weibchen an einem Blatt gefressen hat. Dabei entstehen nämlich ganz besondere Pflanzengerüche, die die Maikäfer-Männchen schon aus der Entfernung wahrnehmen können. So wissen sie schonmal, in welche Richtung sie fliegen müssen, um ein Weibchen zu finden. Wenn sie den Weibchen dann näher kommen, orientieren sie sich wieder mit ihrem guten Geruchssinn: Die Weibchen locken die Männchen mit ganz bestimmten Düften, mit denen sie anzeigen, dass sie sich paaren möchten. So finden die Männchen schließlich zielsicher ein Weibchen für die Paarung.

Für die Weibchen ist ein guter Geruchssinn dagegen nicht so wichtig, weil sie einfach nur abwarten müssen, bis die Männchen sie gefunden haben.

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