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Lexikon

Biomasse: Energie aus der Pflanze

Auch aus Pflanzen kann man Energie gewinnen und damit Strom erzeugen, heizen und sogar Treibstoff für Autos herstellen. Mehr als die Hälfte der erneuerbaren Energie wird in Deutschland aus Biomasse gewonnen - also aus Pflanzen oder pflanzlichen Stoffen. Das ist sehr praktisch, denn Pflanzen wachsen immer wieder nach.

Doch es gibt auch Nachteile:

Manche Landwirte bauen jedoch immer mehr Pflanzen an, die direkt vom Feld in die Biogas-Anlage wandern. Dort wird aus ihnen Strom und Wärme gewonnen. Doch diese Pflanzen brauchen auch Ackerflächen. Also werden ehemalige Naturflächen in Äcker umgewandelt - Pflanzen und Tiere verlieren ihre Lebensräume. Auf den Äckern, die einheitlich mit denselben Pflanzen bestellt werden, haben es die Tiere zusätzlich schwer, geeignete Lebensbedingungen zu finden.

Außerdem sieht es auch ziemlich langweilig aus, wenn überall nur Mais und Raps wächst, oder?

Es kommt sogar vor, dass für Energiepflanzen genau diejenigen Flächen in Anspruch genommen werden, die vorher für den Anbau von Nahrungs- oder Futterpflanzen genutzt wurden. Die müssen dann woanders angebaut werden - und noch mehr Naturflächen fallen weg.

Wenn Energie aus solcher Biomasse gewonnen wird, schadet sie der Umwelt und dem Klima mehr als sie nützt.

Aber es geht auch anders:

Wenn man zur Energiegewinnung die Pflanzen-Abfälle verwendet, schont das die Umwelt und das Klima.

Holzreste, Rasenschnitt oder Stroh entstehen ja sowieso - dann kann man daraus auch Energie gewinnen. Besonders wertvoll ist die Energie aus der Biogas-Anlage, wenn die Pflanzen-Abfälle bei der Arbeit für den Naturschutz entstanden sind. So müssen bestimmte Lebensräume gepflegt werden, um sie zu erhalten. Auf Wiesen mit seltenen Blumenarten muss man zum Beispiel das Gebüsch zurückschneiden, damit es die Wiese nicht überwuchert. Mit dem Strauchschnitt kann man anschließend Energie erzeugen.

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